Nachdem ich meinen beiden Leihkindern untersagt hatte, auf dem Baugerüst eines angrenzenden Hauses herumzuturnen, streifte mich ein verächtlicher Schmähblick einer jungen "nur-ich-weiß-wie-Erziehung-geht Mutter". Keine Minute später hagelt ihr Thorben oder Manuel-Hugo von der ersten Ebene des Gerüsts und trägt eine ziemlich ordentlich blutende Platzwunde davon. Supermami klärte auf: "Siehst Du, Manuel-Hugo, da hast Du jetzt doch aber selbst bemerkt, dass das ganz schön schwierig ist".
Sie drückte ihm einen siffigen Schmuselappen an die Stirm und enteilte. Da rief ich ihr hinterher, dass ich wisse, wo sie wohne, und dass ich sie anzeigen würde, wenn sie das Kind nicht zu einem Arzt brächte.
Wirklich beruhigt war ich erst, als ich Manuel-Hugo Tage später mit fachkundig angebrachtem Klammerpflaster am Kopf und einer Dinkel-Vollkornbrezel in der schlammverkrusteten Hand, heulend hinter seiner Erzeugerin hertapern sah.